Per Smartphone die Waschmaschine einschalten, während man im Zug nach Hause sitzt. Die Heizung im Wohnzimmer auf eine angenehme Temperatur einstellen, damit es schön warm ist, wenn man nach Hause kommt. Oder per sogenannten Dash-Button Haushaltsmittel per Knopfdruck direkt bei Amazon nachbestellen und geliefert bekommen. All das macht uns das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) möglich.
Der Begriff Internet of Things wird für die Vernetzung von Gegenständen des Alltags oder Maschinen im industriellen Umfeld per Internet verwendet.
Dabei bekommen Haushaltsgeräte oder Industriemaschinen eine Identität im Netzwerk und werden mit digitaler Intelligenz ausgestattet. Dadurch ist es möglich, dass die Geräte mit dem Internet kommunizieren und Aufgaben voll automatisch ausführen. Die Geräte werden oftmals als „Smart Devices“ bezeichnet. Neben der Möglichkeit der Kommunikation der Geräte untereinander (Machine-to-Machine-Kommunikation) stellen viele der vernetzten Objekte über das Internet eine Schnittstelle zur Verfügung, über die sich die Geräte durch einen Benutzer von einem beliebigen Ort aus bedienen und steuern lassen.
Das IoT lässt sich Grundsätzlich in zwei Bereiche unterscheiden: private Anwendungen einerseits und industrielle Anwendungen andererseits.
Im industriellen Bereich geht es darum, Maschinen und Anlagen so miteinander zu verbinden, dass dabei komplette Prozesse automatisiert werden können. So werden beispielsweise Produktionsabläufe effizienter und günstiger.
Dies passiert unter anderem dann, wenn Maschinen zum Beispiel selbstständig erkennen, wann ein bestimmter Produktionsrohstoff nachbestellt werden muss, damit die Produktion nicht ins Stoppen gerät. Das Internet der Dinge ist eine elementare Komponente der sogenannten Industrie 4.0. Mit dem IoT und Industrie 4.0 wird die Selbstorganisation von industriellen Prozessen durch die direkte Kommunikation von Maschinen, Anlagen, Waren und Menschen möglich. Es lassen sich nicht mehr nur einzelne Produktionsschritte, sondern ganze Wertschöpfungsketten automatisieren und wesentlich effizienter gestalten.
Die technische Hauptgrundlage des Internet der Dinge bilden das Internet und die Mikroprozessortechnik. Dank der immer kleineren Mikroprozessoren – welche dazu noch sehr leistungsfähig sind, lassen sich Gegenstände mit sehr geringem Aufwand mit elektronischer Intelligenz ausstatten. Sie erhalten zusätzlich eine Schnittstelle für die Anbindung an das Internet und eine eindeutige Internetadresse. Über diese Adresse können die Geräte dann Daten und Befehle senden oder empfangen. Für die Identifizierung von Waren und Gütern und deren Verfolgung in der Logistik spielt die RFID-Technik (Radio-Frequency-Identification) eine wichtige Rolle. Die RFID-Systeme bestehen aus einem Sender, dem Transponder und einem vernetzten Lesegerät. Der Transponder wird vom Lesegerät drahtlos erkannt und ausgelesen. Die erfassten Daten werden anschließend per Web zur weiteren Verarbeitung weitergeleitet.
Es existieren zahlreiche Anwendungen des Internets of Things. Im privaten Bereich kommt die Technik zum Beispiel für das Smart Home zum Einsatz. Typische Anwendungsbeispiele sind die Beleuchtungssteuerung, Alarmanlagen oder die automatische Heizungs- und Klimakontrolle.
Im professionellen Umfeld hat das Internet der Dinge in der Industrie, der Warenwirtschaft, der Automobilindustrie und im Gesundheitswesen einen festen Platz gefunden. Die intelligenten Systeme überwachen Transportwege, sorgen für eine Just-in-time-Lieferung, lassen Fahrzeuge direkt mit Kfz-Werkstätten kommunizieren oder überwachen medizinische Abläufe.